Der Job in Kalgoorlie hat nicht ganz geklappt. Nach sechs Wochen ziehen wir in die kleine Küstenstadt Dongara-Port Denison zwischen Perth und Geraldton. Wir besuchten Port Denisons preisgekrönte Brennerei vor etwa einem Jahr und teilten Fish'n Chips am Hafen. Abgesehen davon ist dieser Teil von WA für uns noch jungfräulich.
Auf unserer neunstündigen Fahrt (830 Kilometer) fühle ich mich etwas lau. Der gestrige Covid-Booster holt mich ein. Und so übergebe ich erst mich und dann das Lenkrad für den nachmittäglichen Teil der Reise. Wir kommen spät im Wohnwagenpark an, am Ende eines anstrengenden Tages. Check-in ist kontaktlos. Ist uns recht, und so lassen wir uns zur Nacht nieder. Die Wellen donnern im Hintergrund.
Irwin ist eine kleine Grafschaft mit großer Persönlichkeit. Es ist mit 2.375 Quadratkilometern so gross wie das Saarland, aber 3.600 ständigen Einwohnern etwas spärlicher besiedelt. Um Genaus zu sein circa 96,5% spärlicher! 2.760 von ihnen leben in der Doppelstadt Dongara-Port Denison. Plus zwei extra, das sind wir, plus Hund!
Der Ort ist weit genug vom Perth und Geraldton entfernt, um alles zu haben, was nötig ist, um komfortabel zu leben, wie Geschäfte, Restaurants, Baumärkte und Ärzte. Und nah genug, sollte es mal haarig werden und man ganz spezifische Bedürfnisse entwickeln.
Wie so oft unterschätzen die Einheimischen die Attraktivität dessen, was direkt for der Haustür lieg:
![Dongara Pub](https://static.wixstatic.com/media/194878_1e30612a05d54d1eaff7322550bdee92~mv2.jpeg/v1/fill/w_980,h_1307,al_c,q_85,usm_0.66_1.00_0.01,enc_auto/194878_1e30612a05d54d1eaff7322550bdee92~mv2.jpeg)
Einige wirklich gute Cafés
Möglicherweise die mächtigsten Parmies (schauen Sie sich den Dongara Pub an)
Ziemlich coole Landschaften
Endlose, leere Strände
Und sympathische Einheimische wie Elyce von “New Leaf Connect Tours”. Sie weist einem den rechten Weg in Sachen lokale Abenteuer.
Womit verdient man hier Kohle, wenn nicht mit Landwirtschaft und Sandgruben? Unter der Region liegt eines der größten Gasvorkommen in Australien. Es wird in den nächsten 20 Jahren bis zu 10% zum Kraftstoffbedarfs des Staates beitragen. Leider sieht man hier immer noch keine ernsthaften Bemühungen, auf erneuerbare Energien umzusteigen, trotz des einen oder anderen symbolischen Wind- und Solarparks. Wenn das Gas erst strömt werden Tantiemen werden schnell folgen. Bereits heute injizieren FiFo-Arbeiter Millionen in lokale Unternehmen, Restaurants, Cafés und Unterkünfte.
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Der andere finanzielle Hammer sind Hummer (Rock Lobster)! Der Großteil Dongaras Edelpromenade, Moreton Terrace, ist im Besitz den alten Hummerbaronen. Den einen oder anderen findet man in Poppies Café für ein interessantes Gespräch. Red Western Rock Lobsters gibt es zwischen Cape Leeuwin und Onslow mit kommerziellem Fokus zwischen Perth und Geraldton. Hummer hat, wie Lachs, einen faszinierenden Lebenszyklus. Die Meeresströmungen treibt die kleinen Larven bis zu 1000 km von ihrer küstennahen Geburtsstätte davon. Ein Bruchteil davon kehrt auf der Strömung als 25 mm kleine Mini-Hummer zu Küsten-Riffen zurück. Nur um nach drei bis vier Jahren wieder in den tiefere Regionen zu verschwinden. Dort reifen und paaren sie sich. Westliche Felsenhummer werden nach sieben Jahren geschlechtsreif, können aber bis zu zwanzig Jahre leben. Im Jahr 2017 trug der Felshummer etwa 500.000 Dollar zur Wirtschaft von Westaustralien bei. 2.400 Arbeitsplätze waren direkt oder indirekt mit der Branche verbunden. Nachdem Hummerzahlen in den Zweitausendern dramatisch gesunken sind, ist die Fischerei heute streng kontrolliert.
Dongara-Port Denison ist Teil der Coral Coast Tourismusregion, die von Cervantes und Nambung National Park im Süden bis Exmouth und das Ningaloo Riff im Norden reicht. Das sind satte 1.000 Kilometer! Und sie ist so vielfältig wie atemberaubend. Das Meer hat eine mächtige Anziehungskraft. Schätzungen zu Folge schnellt die Bevölkerungszahl während Ferien und Wildblumensaison leicht auf 150% und darüber hinaus. Meist in Form von Familien, die aus Perth einfahren, wie sie es bereits seit Generationen tun - und sie lieben es darauf hinzuweisen! Außerhalb der Schulferien sind es hauptsächlich Grey Nomads. Unterkunftsbuchungen sind ein Muss. Alternativ hält man sich von der Küste fern. Fünfzig Kilometer reichen bereits aus, und man ist wieder ganz allein.
Port Denison ist großartig für alles, was mit Wind und Meer zu tun hat, vom Schwimmen zum Surfen und Kitesurfen, vom Paddeln und Segeln bis zum Angeln. Beliebte Landaktivitäten sind fantastische Wanderungen voll von Historie und Lokalkolorit. Neben geführten Touren gibt es neuerdings auch Ozeancharters. Die Stadt bietet spezielle Einrichtungen für Roller, Skates, Räder und Skateboards. Ausserdem sollten man auch Sandboards, Flugdrachen, Boccia, Beachvolleyball und -Cricket man auf keinen Fall vergessen. Kein Wunder, dass das Packen für den Urlaub wird so schnell zu einer echten Herausforderung wird …
In manchen Amerikanischen Klassikern findet man noch Drive-Ins, die alten Kino’s, in die man mit dem Auto einfährt. In Australien gibt es nur noch wenige. Port Denison darf sich noch zu den stolzen Gastgebern eines solchen zählen. Movies gibt es während der Schulferien, sofern das Wetter, die Caterer und die ältliche Technik mitmachen. Super!!!!
Dongara - Port Denison, aus Pfotensicht
Olli und ich lieben es Gassi zu gehen. Es gibt so viel zu erkunden, zu erschnüffeln, Pie-Mails zu lesen und natürlich auch zu beantworten.
Der beliebteste der Thungarra Trails führt uns um den Irwin Fluß: schattige Haine, Aussichtspunkte, Orte zum Verstecken, mit einem erfrischenden Bad an der Kanurampe und der Sandbank, die den Fluss vom Meer trennt. Den Zweibeiner in der Runde begeistern, wie immer, die vielen netten Cafés am Rand.
Eine zweite Wanderung führt vom Obelisken am Hafen entlang, dann auf den Ocean Drive, vorbei an den Statuen der ANZAC-Soldat und vielen großartigen Aussichtspunkten in Richtung Irwin Mündung und zurück am Strand.
Dongaras vier Kilometer langer Heritage Walk ist vollgepackt mit historischen Gebäuden, Sehenswürdigkeiten und einigen ziemlich kessen Wandmalereien. Ein spezielles Buch enthält eine umfassende Karte mit den besten Geschichten, die die Stadt zu bieten hat. Ein Abstecher in das Irwin District Museum, die Polizeistation, das Russ Cottage von 1881 und das mini Maritime Museum im Fisherman's Co-Op Gebäude am nördlichen Ende des Hafen sind ein Muss. Am besten kombiniert man den Heritage Walk mit dem monatlichen Markt, jeden 1. Samstag im Stadtpark. Ein ziemlich cooler Second-Hand Shop um die Ecke lädt zum Verkleiden ein und coolen Kunsthandwerksläden ziehen einem das Geld aus der Tasche. Die meisten von ihnen befinden sich im Schatten der mächtigen, denkmalgeschützten Moreton Bay Feigenbäume, die die Hauptstraße von Dongara säumen. Von der Terrasse des Dongara Pubs werden Abende mit atemberaubenden Sonnenuntergängen lebendig. Alternativ kann man sie von Port Denisons Hafen mit Fish'n Chips oder vom Deck von Southerly's Tavern geniessen. Cafés und Restaurants mit Sitzgelegenheiten im Freien heißen gut erzogene Hunde und Kinder immer gern willkommen!
Dazu gehört auch die örtliche Brennerei, Illegal Tender. Wer Glück hat kann hier eine leckere Brotzeit mit örtlichen Produkten genießen, begleitet von fantastischen Cocktails, die auf dem preisgekrönten Rum und Gin der Destille basieren. Ginfans sollten unbedingt den blauen Abrolhos mit Salzbusch und Samphire probieren. Die Wacholdernote ist nicht so stark ausgeprägt und überlässt die Hauptrolle den zarteren einheimischen Aromen. Wir haben Illegal Tender für vorweihnachtliche Drinks besucht. Elyce holt uns in "Van Morrison” ab, ihrem 12-Sitzer Bus (= Van). Unnötig zu erwähnen: Dies Nacht wurde feucht-fröhlich. Und der nächste Morgen leider auch, mit Alka-Seltzer.
Das Kleingedruckte
Vom Winde verweht
Wer die Coral Coast besucht, liebt starken Wind. Die schiefen Bäume inn Hafen von Port Denison und die berühmtere Variante von Greenough erinnern daran, dass eine starke Brise eher üblich ist als nicht. Sie peitscht den Ozean in eine Raserei, und die Kitesurfer auch. Sie besuchen die Region in Scharen und halten sogar regelmäßige Wettbewerbe in der Doppelstadt. Und warum auch nicht?
Das Funkenmariechen auf Hochspannung
Wenn der Wind am stärksten ist, reißt er Gischt vom Meer, dick mit Salz und Mineralien. Diese Melange setzt sich auf Strommasten, die Isolatoren um genau zu sein. Tagsüber hört man das Knistern, wenn der Strom dort hin springt, wohin er nicht sollte. Nachts sieht man dann die Funken auch fliegen. Wow! Das Summen, das Knistern und Knallen, die Lichtshow! Ich liebe es! Wie ein Fliegen-Zapper. Nur riechen tut es besser.
Wenn die Brise mal nachlässt, kommt die Hitze. Es ist nicht ungewöhnlich im Sommer schwüle 40 Grad oder mehr zu erleben. Wenn dann alle Haushalte die Klimaanlagen gleichzeitig anschalten, erliegt das Stromnetz einem Mega-Infarkt. Ausfälle sind überraschend häufig und leider auch anhaltend. Reparaturteams können Unterbrechungen während der Hitze des Tages nicht überbrücken. Die Gefahr von Buschbränden ist enorm. Zum Glück ist man als Camper meist von der Stromversorgung unabhängig, oder?
Die Algen, die haben was vor!
nser Hund liebt es, durchs Seegras zu schnüffeln, das sich am nördlichen Ende von South Beach versammelt und vergammelt. Angetrieben von Wind und Wellen bewegt sich das Seegras und türmt sich am Strand auf. Die Vorhut sind kleine schnuckelige Bälle. Sie sehen aus als wären sie aus Stöckchen gerollt. Innerhalb weniger Wochen mutieren sie zur Größe eines Kleinwagen. Es zeigt die erstaunliche Kraft der Wellen, der die Abrisse einer der größten Seegrasbetten der Welt in der Brandung wie Gnocchi zu Sauriergröße rollt.
Und das ist erst der Start. Am Südstrand bildet sich irgendwann eine geschlossene Seegrasmatte von satten drei Metern Höhe! Es sieht spektakulär aus! Olli liebt es, sich darin zu rollen. Die wechselnden Gezeiten schneiden Kanäle in die braungrüne Decke, modellieren spektakuläre Schluchten und intime Buchten. Sieht super aus und riecht absolut faul. Sobald die Algen sich absetzen, beginnen sie zu verrotten. Da hofft man wirklich, dass die steife Brise anhält, andernfalls treibt einem der Mix aus feuchtschwerer Luft und schwefelhaltigen Dämpfen Tränen in die Augen und nimmt einem nachhaltig den Atem. Glücklicherweise ist dieses Phänomen saisonal. Bisher hat das Seegras die Stadt noch nie überrannt...
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Liebesdreieck am Südstrand
Das Meer eignet sich hervorragend zum Bodysurfen. Ich habe meine Liebe für einen abendlichen Spaziergang am Strand, verbunden mit einem abschliessenden Bad im Meer entdeckt, und etwas, was ich das Liebesdreieck von South Beach nenne:
Wenn die Sonne im Westen untergeht, die Wellen dazu im Winkel von 30 und die Brise von 60 Grad hereinkommen und ich den silber-weißen Strand direkt hinter mir habe, dann ist das das Liebesparadies 😊. Hm, klingt irgendwie poetischer auf Englisch…
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Wo die Haie spielen
Der Buschtelegraf, Facebook, ist schnell im Aufzeigen von Sichtungen und Warnungen. Aber da weder ich, noch der Riff-Hai am Strand Internetzugang haben, ist eine intime Begegnung schwer zu vermeiden. Wir kommen uns so nah, wie er lang ist. Und dabei sind wir beide nur in oberschenkeltiefem Wasser! Zum Glück ist er genauso fassungslos wie ich. Wir nicken uns an, während wir uns in entgegengesetzte Richtungen verpissen. Wenn die Brandung nicht so verdammt schön wäre... Keiner war Zeuge. Nicht einmal der Olli. Er ist glückselig am Strand und untersucht einen anderen Fleck von Giftgasen. Eifrig gräbt sich bis zum Wasserspiegel ein in der Hoffnung, einen köstlich verrottenden Kadaver zu finden. Das einzige, was ich von ihm sehe, ist der Sand, der in alle Richtungen fliegt und ab und zu ein Paar Augen, die über den Rand seiner Ausgrabung linsen. Glücklich wie Larry. Und ebenso olfend.
Seeigel als Taschendiebe
Es gibt einen schönen Klippenspazierweg, der South Beach mit der südlichen Mole des Hafens verbindet, einer meiner Lieblingswege. Während ich die Blüten der Küstensträucher bewundere, jagt Olli die Schalen von Seeigeln. Möwen lesen sie im Meer auf, lassen sie auf die Felsen fallen, und fressen dann die aufgeplatzten Schalen aus. Wer nicht aufpasst, tritt in die Reste. Die Spitzen der Stacheln brechen ab und bohren sich in die Haut unterm Fuss. Hölle auf Schritt und Tritt. Ausgraben mit Nadeln und Pinzette is angesagt. Und hier ist der Knackpunkt: Es ist bereits schwierig, Zehennägel zu schneiden. Man sich die Verrenkungen vor, die nötig sind, nicht nur die Fußsole zu greifen, sondern auch noch die winzige Stachelspitze zu lokalisieren und zu extrahieren. Das ist Präzisionsarbeit! Meine Augen sind weder scharf genug noch der Rücken flexibel genug!
Man ersetze nun den Fuß mit Schnauze. Hunde finden die leeren Seeigelschalen unwiderstehlich - knusprige Snacks. Wie es sich wohl anfühlt, wenn einer der Spikes sich ins Zahnfleisch eingräbt? Der Tierarzt vor Ort ist nett, aber nicht so spektakulär, dass ich ihm die Hälfte meines Wohwagengespanns und die Pfote meines Erstgeborenen überschriebe, um für die resultierende Operation aufzukommen!
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Schneckenmigration
nlich wie das Seegras bevölkern Millionen winziger weißer Schnecken die Region. Ähnlich wie das Gras entscheiden sie, dass es eine großartige Idee sein könnte, die Straßen von Port Denison zu überqueren. Alle zur gleichen Zeit. Unnötig zu sagen, dass dies ein monumentales Vorhaben wäre, würde es denn gelingen. Für eine winzige Schnecke sowieso. Also, los geht's. Gut vorbereitet. Schalen verstärkt. Persönliche Angelegenheiten geregelt. Testament aufgesetzt (man weiß nie). Und mit massivem Aufwand zoomt man dann über den Gehweg. Schneckenzoom. Etwa zehn Zentimeter pro Stunde. Wenn sie den Bordstein erreichen, ist es bereits nach Mitternacht. "Sieg", schreit einer, "ich kann die andere Straßenseite riechen!". Vier Stunden später geht die Sonne auf. Und es ist wenig schön. Tausende wurden von dem ersten FiFo-Worker und seinem Allradfahrzeug zerquetscht. Weitere Hundertschaften von ersten Gassigehern zerstampft. Andere werden von Krähen geholt. Das einzige, was von dem Gemetzel übrig ist, sind die Spuren. Silberfäden, glitzernd in der Sonne. Und sogar diese verschwinden. Bis zur nächsten Nacht. Tragischerweise bemerkt es niemand. Außer vielleicht mir...
Rasenkriege
Die Hege und Pflege eines anständigen Rasens ist in Port Denison eine Herausforderung. Verständlich, im heißem, trockenem Kalgoorlie. Unter anderem Vorzeichen, bei unerbittlichem Wind auch nicht viel anders. Viele Hausbesitzer haben den Kampf, um das Grün aufgegeben und ersetzen es durch Beton oder Kies. Meist bei Immobilien zu finden, die permanent vermietet oder nur sporadisch bewohnt sind. Vorteil: Man muss kein teures Bewässerungssystem installieren und niemand muss den Rasen mähen und sich mit dem Unkraut herum prügeln. Aber gut aussehen tut’s nicht. Könnte Kunstrasen die Alternative sein? Die moderne Version des Plastikrasens sehen überraschend real aus, mit unterschiedlichen Grüntönen und dem gelegentlich eingewobenen braunem Blatt. Aber bestehen sie den Test der Zeit? Der Hundehaufen-Test enthüllt einige interessante Wahrheiten!
Hundekacke auf Beton: Vorsichtig abheben um Schmierspuren zu vermeiden. Handelt es sich um Durchfall, muss der Schlauch ran.
Hundekacke auf Erbsenkies: Leicht zu entfernen, nimmt aber immer auch etwas vom Kies mit. Bei hartnäckiger Belastung müssen in Abständen Steinchen aufgefüllt werden.
Hundekacke auf Kunstrasen: Feste und trockene Bestandteile sind leicht zu entfernen, da verdichtete Fäkalien nicht in den Rasen sinken. Alles andere wird ecklig. Der Gartenschlauch verteilt nur den Dreck. Besser ist ein Hochdruckreiniger, mit dem man kleinere Kotteile tief in und durch die Grasmatte arbeiten kann. Allerdings läuft man Gefahr, dass die teure Unterkonstruktion (idR verdichteter Sand oder auch verklebter Beton) dabei Schaden nimmt.
Hundekacke auf echtem Gras (erhält unser Pfotenzertifikat): Dreck ist leicht zu abzuheben. Wenn nicht, lässt man ihn vor Ort reifen und kann ihn wenige Tage später abmähen. In der Regel löst er sich in eine nettes, kleines Wölkchen aus Wohlgefallen auf. Das erreicht man auf keinen der anderen Oberflächen.
Geheimtipps der Region
Wer in einem Wohnwagenpark arbeitet, sollte die Region durch die Augen seiner Gäste sehen. Das hilft, Ausflügler länger in der Unterkunft zu halten und ist letztendlich gut fürs Budget.
Wir haben eine ganze Reihe von Ausflügen in die Gegend unternommen. Die tollsten waren in die nahegelegene Orte Greenough und Walkaway, sowie die Wildblumentour. Darüber hinaus lieben wir Geraldton und den Monsignore Hawes Trail. Elyce empfahl uns dann noch das Chapman Valley zu besuchen, aber dazu haben wir den falschen Zeitpunkt gewählt. Die meisten Ausflugsziele waren geschlossen.
Den Greenough Fluß hinauf
Für Geschichtsinteressierte und Fans von Technologie und Natur ist diese Tour Dongara-Port Denisons bestgehütetes Geheimnis!
Das Museumsdorf von Greenough, am gleichnamigen Fluss, ist ein exzellenter Startpunkt. Die Stadt wurde 1863 gegründet. Die Polizeistation mit Gefängnis und angegliedertem Gerichtssaal ist interessant. Das voll ausgestattete Klassenzimmer ist ein Muss mit dem fliegende Lehrerpult. Vermutlich einen Anspielung dass Kinder heute, wie damals einen Sinn für Streiche hatten. Das angegliederte Café macht wirklich gute Scones, die man mit wahlweise mit Kaffe oder einem Schnaps der Copperhead Road Distillery aus Geraldton runter wäscht. Verköstigungen sind kostenlos, wenn an ein Fläschchen Rum, Gin oder Likör mit nach Hause nimmt.
Auf der anderen Seite der Brand Highways ist das Greenough Museum & Garten, ein faszinierendes Beispiel für das Leben in dieser Region. Der Greenough Tier- & Vogelpark ist gleich um die Ecke, mit Urlaubsaktivitäten für Kleinreisende. Der berühmte “Leaning Tree”, einer der windgepeitschten alten Eukalyptusbäume, ist einen Steinwurf hinter der Abzweigung zum Park.
Der Greenough River Trail in Cape Burney ist etwas weiter Richtung Norden gelegen. Es ist ein 17 Kilometer langer Wanderweg durch gemischte Küstenvegetation mit herrlichen Blicken auf den Fluss. Für den gesamten Rundweg sollten man vier Stunden einplanen. Schatten ist spärlich, daher Hut und Wasser nicht vergessen.
Von Greenough folgt man den Schildern nach Walkaway und besucht das niedliche Eisenbahnmuseum. Danach geht’s weiter in Richtung Nangetty. Die erste Station ist der Alina Windpark. Er versorgt die Region mit dem Äquivalent von 60.000 Haushalten mit sauberer Energie. Danach kann man den Tag unter den majestätischen River Gums der Ellendale Pools ausklingen lassen. Der Greenough River hat hier eine felsige Schlucht mit einem permanenten Wasserloch in das Land geschnitten. Perfekt, um den Tag mit einem Bad und einem kalten Bier abzuwaschen. Der Hund wird für diesen Abstecher danken.
Wo die Wilden Blumen hausen
Westaustralien ist für seine Wildblumen bekannt. Je nach Regenaufkommen, Region und Pflanzenart überziehen sie den Südwesten ab Juli, mit Millionen zierlicher Strohblümchen bis hin zum Crescendo der Büsche gegen Weihnachten.
Wir finden erst Ende September die Zeit für diese Tour. Zum Start erneuern wir unsere Liebe zur Bäckerei in Mingenew. Sie ist nur 30 Autominuten entfernt und perfekt für einen ersten Kaffee. Das zugehörige Naturschutzgebiet ist weniger als einen Kilometer entfernt. Erste Farbtupfer. Und die Nase voller Honigduft! Gepaart mit einem kunstvoll kreierten Latte.
Von hier aus geht es zum Depot Hill (= Berghalde). Der Name mag abschrecken, die Gegend nicht! Das Hügellandschaft war einst Trainingsgelände für die Armee. Ein Weg schlängelt sich zu ehemaligen Schützengräben und dem letzten Bunker (die anderen wurden demontiert und zum Bau der Kläranlage von Mingenew verwendet). Die Wildblumen sind atemberaubend, Orchideen gedeihen zwischen Känguru- und Katzenpfoten. Wunderbar!
Für den echten Blumenkoller fährt man von hier zum Coalseam Conservation Park. Er besticht durch kilometerweite Teppiche gelber und rosafarbener Strohblumen. Der Park ist reich an Geschichte als Ort des ersten Kohleabbaus in Westaustralien. In den Klippen sind immer noch Bänder von Flözen zu sehen. Sie wechseln sich mit Schlick-, Ton- und Sandsteinschichten ab und offenbaren die 250 Millionen Jahre geologische Geschichte entlang des Irwin River. Die Aussicht vom Irwin Lookout bietet ein bisschen Grand Canyon Gefühl!
Leider sind weder in Depot Hill noch in Coalseam Hunde willkommen.
Wir beenden den Tag in Three Springs und versuchen eine Blick auf die raren Kranzblumen zu erhaschen. Der 85 km Umweg lohnt sich. Der beste Platz ist bei Bateman Road, nicht weit von der Talk Mine, dasselbe Zeug, das man benutzt, um Fußpilz zu kontrollieren. Es wird neben einem alten Flußsystem abgebaut, heute eine Kette von Salzseen. Wir fahren die Straße nach Perenjori mehrmals, um die richtige Abzweigung zu finden. Wie so oft ist die Beschilderung erbärmlich, sehr vile lauter dafür aber der Aufschrei, wenn man sie denn endlich findet. Hier einige Bilder der legendären Lechenaultia Macrantha.
Wir fahren via Eneabba nach Hause (das hiesige Roadhouse verkauft extra knusprige Pommes). Was für ein Tag! Die gesamte Strecke ist etwa 350 km lang. Empfehlung: früh beginnen. Die Bäckerei Mingenew öffnet bereits um 6 Uhr morgens.
Hawes Heritage Trail
Wer Lust auf einen der wirklich großen Pioniere von Westaustralien und sein spirituelles und architektonisches Erbe halt, folgt den Spuren von Monsignor Hawes. Das ihm gewidmete Museum in Geraldton ist ein großartiger Ausgangspunkt. Detaillierte Wegbeschreibungen findet man unter www.monsignorhawes.com oder man wirft einen Blick auf einen unserer früheren Reiseberichte. Hier eine potenzielle Rundreise:
Dongara nach Geraldton 65 km - Monsignore Hawes Heritage Center & St. Francis Xavier Kathedrale (auf keinen Fall verpassen), The Hermitage, San Spirito Kapelle, St Lawrence Kapelle
Geraldton nach Kojarena 30 km - St James Kapelle
Kojarena nach Mullewa 70 km - Lady of Mt Carmel Kirche (sehr empfehlenswert), Priest House Museum und Mass Rock
Zurück nach Dongara über Mingenew 140km
Optional: Mullewa nach Yalgoo 125 km - St. Hyazinth Kapelle
Ein Tag (oder zwei) in Geraldton
Geraldton ist vierzig Minuten von Dongara entfernt, mit großartigen Museen, Restaurants und Einkaufsmöglichkeiten. Super Stop, sollte einem der Sand mal zu arg um die Ohren fliegen.
Das Geraldton Tourismuszentrum mit Kunstgalerie bietet eine Vielzahl interessanter Ausstellungen. Es ist ein passender Startpunkt für sämtliche Besuche. Auf dem Hügel, hinter dem Museum, befindet sich die Sydney II Gedenkstätte. Es erinnert an den Verlust des berühmten Marineschiffs HMAS Sydney II vor der Küste vor mehr als 80 Jahren. Es geht Hand in Hand mit einem Besuch im Museum of Geraldton, welches das Erbe des Mittleren Westen, des Meeres und der Menschen der Region feiert. Ein kostenloser 3D-Unterwasserfilm über das Wrack der HMAS Sydney II und dem Kampf mit dem deutschen Zerstörer Kormoran, sind spektakulär. Und der Eintritt ist frei :)
Freunde von allem was Vintage ist, dürfen sich das Zinnmuseum "The Tin Heads" nicht entgehen lassen. Es bietet eine erstaunliche, nostalgische Sammlung von Metall-Verpackungen und zeigt auf, wie sich im Laufe der Jahrhunderte verändert haben.
Im Stadtzentrum ist das alte Gefängnis von Geraldton, heute ein Kunsthandwerkszentrum. Die ehemaligen Zellen sind von verschiedenen Künstlern “bewohnt”. Sie sind die Gefängniswärter und ermöglichen der Öffentlichkeit den Zugang. Sollten man an einem Sonntag vorbeischauen, unbedingt auch gegenüber den Plattformmarkt besuchen: Frische Erzeugnisse, handgefertigte Waren und Geschenke. Alles, nur nicht Bahnhof!
Kein Besuch der Stadt ist komplett, ohne einem Besuch bei der Kathedrale St. Francis Xavier und dem angrenzenden Monsignor Hawes Museum (siehe oben).
Und dann ist da noch die Esplanade von Geraldton: Sie erstreckt sich von Town Beach bis nach Champion Bay. Der Strandpark ist gespickt mit Treffs, coolen Aussichtspunkten, Kunstwerken, historischen Geschichtstafeln, Spielplätzen, Outdoor-Gyms, Cafés, und sehr coolen Containerrestaurants. Baden kann man hier natürlich auch!
Einer der absoluten Höhepunkte ist die Horizon Sphere am Beresford Foreshore, eine riesige Glaskugel, die einem die Weltsicht verdreht: die heißeste Hashtag-würdige Installation der Stadt!
Chapman Valley und Northampton
Das Chapman Valley liegt nördlich von Geraldton und ist eine Tagestour wert.
Nanson Museum im Chapman Valley ist ein Killer!
Wer von Historie genug hat verzieht sich ins Burnt Barrel, ebenfalls in Nanson, eine Räucherei im Kansas City-Stil, die sich auf langsam gegartes Fleisch spezialisiert hat. Passend dazu, brauen Sie auch noch Bier, ein Himmelreich für jeden echten Kerl!
Gestärkt geht’s weiter zum Chapman Valley Fishing Park in Nabawa. Es vermietet Angeln mit denen man sein Glück im Stausee versuchen kann. Und wenn die Fische nicht beissen, gibt’t immer noch das hauseigene Café. Alternativ, in der Taltaverne (Valley Tavern) rein schauen, ein typischer, kleiner Landpub, der erst kürzlich von neuen Besitzern wiedereröffnet wurde.
Oakabella Homestead in Bowen, auf dem Weg nach Northampton, ist ein kesser Ort für Kaffee und Scones.
Fans von Genähtem kommen im Nähmaschinenmuseum, ebenfalls in Northampton, auf ihre Kosten. Und wer vom Süßen nicht genug bekommt, sollte im Shearing Shed Cafe in Northampton vorbei schauen. Es ist berühmt für seine Puddingteilchen. Jawoll-Ja!
Track Notes
Entfernungen
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Von Dongara gen Süden
Nach Leeman - 88 km
Nach Green Head - 104 km
Nach Jurien Bay (Lesseur-Nationalpark) - 133 Km
Nach Cervantes (Nambung Nationalpark) - 228 km
Nach Lancelin (Nilgen & Wanagarren Naturreservate) - 260 km
Nach Ledge Point - 262 km
Nach Two Rocks - 326 km
Nach Perth - 393 km
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Von Dongara gen Norden
Nach Greenough - 46 km
Nach Walkaway - 44 km
Nach Ellendale Pool - 63 km
Nach Cape Burney - 55 km
Nach Geraldton - 66 km
Nach Northhampton - 118 km
Nach Horrocks Beach - 136 km
Nach Port Gregory (Hutt Lagoon) - 173 km
Nach Kalbarri - 241 km
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Von Dongara weiter gen Norden
Nach Tenindewah über Mingenew - 107 km
Nach Nabawa (Chapman Valley) - 213 km
Nach Northhampton - 248 km
Nach Hamlin-Pools (Stromatoliten) - 487 km
Nach Denham - 603 km
Nach Monkey Mia (Shark Bay) - 620 km
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Von Dongara ins Hinterland
Nach Kalgoorlie - 822 km
Nach Mingenew - 54 km
Nach Depot Hill - 67 km
Zum Coalseam Conservation Park - 120 km
Nach Three Springs - 106 km
Nach Eneabba - 82 km
Nützliche Links zu Attraktionen, Tours & Charters
WA’s Coral Coast (https://www.australiascoralcoast.com)
Irwin Shire Visitor Information (https://www.irwin.wa.gov.au/visitor-information)
Local highlights (https://www.dongaratouristpark.com.au/what-to-do/)
Geraldton Visitor Information (https://www.visitgeraldton.com.au)
Greenough Historic Settlement (https://centralgreenough.com)
Geraldton & Monsignor Hawes Heritage Trails (previoud blog): (https://svenreichelt1963.wixsite.com/traveladdict/post/wa-newman-to-geraldton-09-2020)
Monsignor Hawes Heritage Center (www.monsignorhawes.com)New Leaf Connect (www.newleafconnect.com.au)
Ocean Addiction Charters (www.oceanaddictioncharters.com.au)
Copperhead Road Distillery (https://copperheadroaddistillery.co)
Illegal Tender & Stableview Distilleries (www.illegaltenderrumco.com)
Natur
WA wildflowers (https://www.westernaustralia.com/en/things-to-do/forests-and-flowers/wawildflowers)
Depot Hill Reserve (https://www.westernaustralia.com/en/Attraction/Depot_Hill/5d63cf20b2079eb266da470f)
Coalseam Conservation Park (https://exploreparks.dbca.wa.gov.au/park/coalseam-conservation-park)
Western Rock Lobster (https://westernrocklobster.org)
Übernachtungsmöglichkeiten, getestet
Dongara Tourist Park (www.dongaratouristpark.com.au)
Geraldton Belair Garden Caravan Park (https://summerstar.com.au/caravan-parks/belair-gardens-geraldton)
Horrocks Beach Caravan Park (https://summerstar.com.au/caravan-parks/horrocks-beach)
Jurien Bay Caravan Park (https://summerstar.com.au/caravan-parks/jurien-bay)
Leeman Caravan Park (https://www.leemancaravanpark.com.au)
Big4 Ledge Point Holiday Park (https://www.ledgepointholidaypark.com)
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